CNG - der grüne Verbrenner

  • Sodele, hier mal wieder was konstruktives:


    „Synfuels“: Der Plan zur Rettung des Verbrennungsmotors - WELT


    Die Erkenntnis scheint langsam aber sicher zu reifen, dass das E-Auto alleine wohl nicht die Lösung ist!

  • Das ist echt schade das VW das Thema Erdgas mal wieder torpediert. Gerade jetzt wo alle alten Diesel aus dem Verkehr gezogen werden sollen um durch umweltfreundlichere Autos ersetzt zu werden, hat VW den Verkauf ausgesetzt. Angeblich weil die Erdgasfahrzeuge noch nicht mit dem neuen Prüfzyklus getestet wurden. So ganz kann ich daran nicht glauben. Mit dem 3L Lupo war es genauso, der sollte auch nicht verkauft werden. Kaum Werbung, kein Verkauf an gewerbliche Nutzer und ein absolut überteuerter Preis. So geht es auch mit den Erdgasmodellen, da hab ich noch keinen einzigen Werbespot gesehen.
    Der Staat hat auch nicht wirklich Interesse, da Erdgas ja steuerbegünstigt ist. Bei uns in der Stadt gab es schon die Diskussion eine zweite Erdgastankstelle zu bauen, da es vor kam das die Tankstelle für 3 Monate defekt war. Aber der Stadtrat meinte das sie es nicht möchten da die Stadt ja E-Autos fördert. Dann hieß es auch noch das es ja auch zu wenig Nachfrage nach Erdgas gebe, aber wer kauft sich auch ein Erdgasauto wenn die Infrastruktur im Heimatort nicht stimmt.

  • Als ich unseren EcoUp in 2013 gekauft habe, liefen einige Werbespots zum Eco. Danach habe ich sowas aber nie wieder gesehen .... echt traurig.
    Aber es gibt da auch viele Ängste: Explosion, liegen bleiben, etc ....

  • Ja zu Anfang kommt da gerne etwas Werbung und Berichterstattung um zu zeigen was für tolle und innovative und umweltfreundliche Produkte sie rausbringen, aber dann wird wieder alles dagegen getan um die zu verkaufen. Das hat man schon daran gesehen wie VW auf die explodierten Tanks reagiert hat, da wurde eher noch die Angst geschürt. Und sollte es dann doch mal zu Kritik an den hohen Spritverbräuchen kommen, heißt es wieder der Kunde wollte ja ihre umweltfreundlichen Autos garnicht kaufen.
    Ich hatte mich mal mit der Mitfahrzentrale unterhalten, die wollten damals mehrere 3 Liter Lupos kaufen, aber VW wollte die nicht an Unternehmen verkaufen, da sie angeblich trotz des hohen Preises mit jedem verkauften Fahrzeug Verlust machen.
    Mit den Elektroautos ist es auch nicht viel anders, vor kurzem war ein sehr interessanter Bericht über die neue BMW Fabrik im TV. Wo über die Produktion des i3 berichtet wurde. Der i3 ist von den Produktionskosten das günstigste Fahrzeug im BMW Konzern, als dann die Frage kam warum er 50tsd € kostet, hieß es nur das sei eine Konzernentscheidung das Produkt im Premiumbereich anzusiedeln.

  • Die Stückzahlen des Erdgas Up und Co. sind schon viel höher als von Lupo 3L TDI, TDI und Arosa TDI zusammen. Insofern kann man das nicht wirklich vergleichen.


    Ich wollte anno 1999 auch nen neuen 3L Lupo kaufen, was mit vom Händler (Vater eines meiner besten Kumpels) massiv ausgeredet wurde.
    Das aber mit guten Gründen, da einfach das damalige hydraulisch gesteuerte ASG, die Magnesium- und Alu karossiereteile sowie später die Magnesiumbremstrommeln viele Werkstätten überforderten und zu dauerhaftem teuren Kopfweh führten, was alle Ersparnisse auffraß.


    Mir wurde die konventionellere Variante des Lupo 1.4 TDI ans Herz gelegt.
    Gleicher Block in Grauguss statt Alu, mehr Bums mit konventionellem Wastegatelader, normales Getriebe, vernünftige Reifen, normale Karosse.
    Das machte unterm Strich auch bei zügiger Fahrweise, wo auch der 3L über 4 Liter geht unter 1 L auf 100 km aus. Der Unterschied war deutlich geringer als im Zyklus.


    Mein Vater als Chemiker war dagegen wegen Stichoxid und Partikeln. Ich habe ihn mit dem Verkäufer aber überzeugt, dass die Politik will, dass wir die Umwelt unnötig verschmutzen und das fördert.


    Habe dann kurz nach Auslieferung die AGR abgeklemmt, um den Rotz nicht im Ansaugtrakt zu haben + Chip und verlängerten 5. Gang und später nen Placebo-DPF für die grüne Plakete druntergesetzt für die grüne Plakette.


    Habe mit 2 dieser Autos viel Spaß gehabt. Den ersten hatte ich nach einem Aquaplaning-Unfall verkauft mit deutlich 6-stelligem km-Stand. Den 2. habe ich bis 340000 km gefahren.


    Einzig die Sperrstücke des Getriebes mochten das Gewackel des 3-Zylinders nicht so gerne. Ansonsten völlig stressfreie Autos während die 3l-Leute mit fehlenden Teilen und inkompetenten Werkstätten gestraft waren. Klar, war alles machbar, wenn man sich selbst schlau machte und VCDS hatte und alle Reparaturen vor allem an Schaltung und hinteren Bremsen selbst machte.

  • Wenn Politik und alle Hersteller sich einig sind, kann man natürlich vom Verbrenner ganz weg. Der Verbraucher zahlt die erheblichen Kosten.


    Ob das bei so einem Gewaltakt mit der in solchen Fällen üblichen einseitigen Fixierung auf irgend einen Grenzwert der Umwelt und Menschheit einen Gefallen tut, ist die Frage.


    Man kann das aber auch sozial- und umweltverträglicher gestalten und vorhandene Technologie sinnvoll einsetzen und moderat für den Übergang weiterentwickeln.


    Wer diese Radikallösungen anstrebt, hat leider keine Vorstellung davon, wie krass breiterer CNG-Einsatz Flottenverbrauchs- und NOx Probleme der Hersteller sofort lösen würde ohne jetzt sofort Millionen von Akkus mit suboptimalen Methoden herzustellen und die dann mit Kohle- und Atomstrom zu laden.


    Und Volkswagen könnte sich da eben als volksnaher Betrieb mal profilieren. Nur wegen des Erhaltes der Infrastruktur wäre ein Mitstreiter ja schon schön. Da könnte Fiat in Deutschland mehr machen. Opel ist ja leider dank PSA raus.

  • Auch wenn es für uns Verbraucher nicht so wirkt, als wäre CNG gewünscht, tut sich im Hintergrund schon etwas: Der Automobilindustrie sind die Rohstoffengpässe für die E-Mobilität bereits bewusst. Am ehesten merkt man das derzeit im Nutzfahrzeugbereich.


    Die Autobauer lassen halt zunächst ihre Benzin und Diesel Verkaufsschlager auf WLTP testen - mit der wachsenden Nachfrage der Kunden nach CNG nach 20 Jahren Abstinenz haben die einfach nicht gerechnet.



    So und hier ein lesenswerter Absatz aus dem Nutzfahrzeugbereich - das lässt sich auch auf PKW hochrechnen und das tun auch die Autohersteller. Im Gegenteil. Die stehen in Brüssel vor der Tür und wollen die Anrechnung des abfallstämmigen Biomethans im Erdgasnetz auf ihre Flottenverbräuche angerechnet bekommen. Das bedeutet, dass sie durchaus mit CNG planen ;)


    "Hinzu kommt: Bei durchschnittlich 36 Kilogramm Lithium pro Lkw-Batterie würde sich der Rohstoffbedarf, falls man alle deutschen Brummis über 3,5 Tonnen auf Elektrobetrieb umstellt, jährlich auf 10,6 Tonnen summieren. Das aber entspräche einem Drittel der Lithium-Weltproduktion."


    Hier ist der Link zum Artikel aus dem das obige Zitat stammt: Drohende Fahrverbote: Entsorger Rethmann setzt auf Biogas

  • Ich finde es aber halt immer ärgerlich, dass diese Presseheinis trotz ihrer Recherche die Begriffe immer munter durcheinander wirbeln. so auch hier :
    "Flüssiggas-Ersatz" - ist CNG sicher nicht. Das wäre dann sog. LNG, (Liquified Natural Gas) gibts auch, aber das ist der Druck und die Temperatur ein anderer.
    Oder an anderer Stelle schreibt er von "Autogas", dieser Begriff ist aber LPG zugeordnet.


    Ist denn das so schwer?


    Auch wäre ich nicht Stolz drauf, wenn CNG als "Müllautoantrieb" bekannt wird. Das Manko des "Lastwagen-Motors" hängt dem Diesel auch heute noch nach und wird es nicht los. Wenn aber CNG als Müllautoantrieb Furore macht .....

    "Wenn ein Mann einer Frau die Autotür aufhält, ist entweder das Auto neu oder die Frau" Zitat von H. Ford

    Einmal editiert, zuletzt von Huia ()

  • @Huia


    Darüber ärgere auch immer, wenn die Pressefuzzi das durcheinanderwürfen. Aus meiner Sicht kommt das aber immer seltener vor. Noch vor zwei Jahren war das wesentlich extremer. Ich habe den Eindruck, dass das Engagement des CNG-Clubs langsam Früchte trägt.


    Und mit dem "Müllautoantrieb" so what? Bei uns fährt ein großer Teil der Stadtbusflotte mit CNG, ein Speiseresteverwerter in der Region nutzt ihn für seine gesamte Müllflotte - die Leute kriegen das gar nicht mit.
    Ich kenne einige Leute, die mich fragen, ob ich keine Angst vor einer Explosion, vor einem Fahrzeugbrand oder gar eines Gasautritts hätte, ... - sie würden sich so ein Fahrzeug nicht kaufen wollen. Sie kommen regelmäßig ins Grübeln, wenn ich ihnen sage, dass sie schon viele Jahre länger CNG fahren als ich - nämlich im Bus, den sie täglich nutzen.


    Ich denke, dass es gar kein Müllautoantrieb für die Leute ist, wenn klar gemacht wird, dass dieser Antrieb sauber und regenerativ umsetzbar ist, da muss natürlich der Schwerpunkt liegen. Die großen Schritte scheint derzeit auf den Messen tatsächlich der Nutzfahrzeugbereich zu machen: Iveco erklärte seinen Stand zur Dieselfreien Zone und stellte lauter LNG und CNG-Fahrzeuge vor.
    Wenn der VW-Konzern seine CNG-Flotte zertifiziert hat, hoffe ich, dass er das nachmacht. Neue Fahrzeuge sind dort in der Pipeline und wurden schon für kommendes Jahr angekündigt. Mit den bislang verfügbaren Modellen rechnen wir noch diesen Herbst. Da hat sich der Konzern einfach mit der Nachfrage vertan.

  • @Citigoman


    Aber Mars kannst du doch in jedem Supermarkt kaufen ...


    Dennoch muss ich zugeben, mit dem Kulturwandel, da ist schon was dran.

  • Eine gleiche Lösung für alle Kraftfahrzeuge ist sinnlos, da muß man sich schon breiter aufstellen. Aber die Bundesregierung hat sich ja auf Elektro festgelegt. Hier im Norden gibt es jetzt auch schon eine Testautobahn mit Elektrifizierung, wo die LKWs mit Oberleitung fahren. Das ist schonmal eine sinnvolle lösung für die Langstrecke. Aber für PKWs in der Innenstadt sind schon Hybride sinnvoll, da ja nicht vor jedem Mehrfamilienhaus 10 Ladestationen stehen können. Für Pendler mit Einfamilienhaus ist ein Elektroauto schon gut. Aber für die Langstrecken ist CNG schon das praktischte. Die Deutsche Bahn setzt jetzt auf Brennstoffzellen, für Strecken die keine Oberleitungen haben. Es gibt viele interessante Ideen, nur habe ich die Befürchtung das die auch schnell wieder durch gute Lobbyarbeit verschwinden könnten.
    Das mit dem Nutzfahrzeugbereich auf CNG wäre klasse, dann gäbe es auch mal CNG an der Autobahn. Sonst muß man ja immer runter und irgentwo in nem Industriegebiet eine freie Tankstelle suchen.

  • Eben, es sollte diversifiziert werden. Die Regierung ist aber mit Scheuklappen unterwegs und weiss wieder mal, was für alle das Beste ist. Die Elektro-Lobby hat hervorragende Arbeit geleistet.
    Da fand ich die Zahlen aus dem o.g. Artikel interessant, dass alleine die elektrifizierung der LKW Flotte Deutschlands eigentlich unrealistisch ist. Zumindest mit dieser derzeit vorhandenen Batterie - Technik.


    Ich bin bzgl. dem CNG hin-und hergerissen:
    wenn das zu viele fahren, wird sich die Regierung wieder was einfallen lassen, und die CNG - Fahrer schröpfen.
    Deswegen ist es für den Einzelnen (mich) eigentlich besser, wenn man hier einen recht unbekannten Nischenantrieb hat. Da wird man wenigstens in Ruhe gelassen ....

  • Ich stelle mir beim Thema E-Auto folgende Situation vor:


    Ferienzeit und du fährst mit der Familie in den Urlaub. Das wird ein Spass, wenn vor der Elektrotanke dann ne riesen Schlange wartet und du dir erstmal für 2-3 Nächte ein Hotel suchen musst, bis du endlich an der Reihe bist, um den Akku zu laden. Und immer schön aufpassen, dass du den Wagen einen Platz nach vorne fährst, so die Schlange sich verringert....

  • [quote='sebi68','Das mit dem Nutzfahrzeugbereich auf CNG wäre klasse, dann gäbe es auch mal CNG an der Autobahn. Sonst muß man ja immer runter und irgentwo in nem Industriegebiet eine freie Tankstelle suchen.[/quote]


    Das mit den Nutzfahrzeugen nutzt da leider nicht unbeding viel.
    Ich war diesen Sommer in Slowenien und hatte an der CNG Tanke einen Stadtbus neben mit am zapfen.
    Der hatte allerdings einen anderen, größeren, Anschluß. Also ja, so könnte CNG an die Autobahn kommen. Aber dann wären da auch wieder zwei unterschiedliche Zapfsysteme notwendig.


    P.S. Der Urlaub war übrigens eine 3300 km Tour durch Deutschland, Österreich und Slowenien. Komplett mit CNG. Durchschnittsverbrauch knapp 3,9 kg/100 km Allerdings mit einem Skoda Octavia G-TEC

  • Österreich ist auf jeden Fall gut versorgt mit CNG (ich meine sogar besser als D) über Slowenien kann ich nix sagen.
    Man sieht aber: es gibt eigentlich keine gravierenden Einschränkungen mit einem CNG - Fahrzeug. Mit einem E- Auto hättest Du das so nicht gemacht, bzw. wenn Du die Tour gefahren wärst, hätte man Dich mit dem Fernsehen begleitet und berichtet :rolleyes:

  • Hier ein paar Neuigkeiten für die User, die gerne mit viel "Druck" im Tank fahren :totlach:


    ▷ Ab sofort bestellbar: SKODA CITIGO G-TEC mit umweltfreundlichem CNG-Antrieb | Presseportal


    Skoda Auto Deutschland GmbH


    Ab sofort bestellbar: SKODA CITIGO G-TEC mit umweltfreundlichem CNG-Antrieb30.10.2018 – 10:28


    - Schonend zur Umwelt: Bivalenter Kleinstwagen emittiert nur 81
    Gramm CO2/km

    - Dreizylinder mit 1,0 Liter Hubraum und 50 kW (68 PS) speziell
    auf Erdgas optimiert

    - CITIGO auch mit hocheffizienten MPI-Aggregaten mit 1,0 Liter
    Hubraum und 44 kW (60 PS) beziehungsweise 55 kW (75 PS)
    verfügbar

    - Alle Motorisierungen entsprechen der Abgasnorm Euro 6d-TEMP und
    verfügen serienmäßig über Start-Stopp-Automatik und
    Bremsenergierückgewinnung

    - SKODA bietet den CITIGO in den Ausstattungen Active, Ambition
    und Style an

    - Umfangreich ausgestattete Sondermodelle COOL EDITION, CLEVER und
    Designlinie MONTE CARLO ergänzen die Modellpalette

    - Einstiegspreis für den beliebten Kleinstwagen liegt bei 9.870
    Euro

  • Servus miteinander ...ich bin der neue ;)
    Bin ja nun erst seit zwei Wochen ein "Gaser" und das Thema Erdgas ist für mich tatsächlich erst richtig durch dieses Forum in den Fokus gerückt. Davor war mir nur klar dass ich einen der Drillinge haben möchte.
    Und nun, nach dem zweiten Tankvorgang frag ich mich, warum erst jetzt und nicht schon viel früher? ;)


    Mir gehts sicher wie vielen anderen auch, dass ich mich erst jetzt exzessiv mit dem Thema befasse ...je mehr man drüber nachdenkt, desto unlogischer erscheint das Nieschendasein. Ist doch im Grunde die eierlegende Wollmilchsau.


    Naja, vielleicht schaff ichs noch weitere Leute zu begeistern ...jedenfalls sehe ich immer ungläubiges Taunen, wenn ich erzähle, dass ich für 100km nur 3,30€ berappen muss :)


    An dieser Stelle nochmal danke für all eure Beiräge (sonst würd ich wohl auch jetzt wieder einen Durchlauferhitzer gekauft haben)


    Gruß Dieter

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