GTI Bremse vorne im TSI

  • Ich freue mich ja einerseits, dass Du offensichtlich beruflich in der Richtung unterwegs bist und uns entsprechene Einblicke geben kannst, aber irgendwie geht dein Beitrag komplett am Thema vorbei :huh:


    Es geht ausschließlich um die Bremse. Wie sich reduzierte ungefederte & gefederte Massen auswirken ist mir durchaus bewusst.


    Vielleicht sollte ich an dieser Stelle noch erwähnen, dass der Up! kein Rennwagen ist, keiner werden soll, keine Rennstrecke sieht und es daher auch völlig irrsinnig wäre, einen High Up! zu bestellen um ihn im nachhinein auszuräumen.



    Bzgl. Bremsenkühlung: Wenn ich z. B. bei 210km/h einfach mal beherzt ins Pedal springe und die Bremse kurz darauf verkündet "ich hab keinen Bock auf sowas", würde sich dies dann mit einer Bremsenkühlung entscheidend ändern?


    Ich meine: nein!


    Zwischen mehreren Bremsungen kann eine Kühlung wirken, aber bei einer einzelnen harten Bremsung ist es doch eher unwahrscheinlich.


    Und vorallem, was macht die Bremsenkühlung wenn es in Strömen regnet? Das Regenwasser direkt auf die heiße Scheibe werfen?!


    Fahr mal einen Lupo 3L und du wirst stauen wie der abgeht mit seinen 800 kg und lumpigen 60 Ps.


    Ob mein Up! jetzt eine schlechtere Figur macht? :pühh:


    Eine Wärmebehandlung der Scheiben bringt da garnix!


    Wärmebehandlung der Bremsscheiben - Erklärung im Bremsen Fachlexikon - at-rs.de

  • Steffen hat vollkommen recht, es kommen Galfer 4595 Beläge beim EU-Up zum Einsatz.
    Diese haben mit einem Reibwert von 0,35-0,45 µ <320°C einen typischen (hohen) Reibwert für Europäische Beläge.
    Es gibt aber durchaus noch Beläge mit höheren Reibwerten in Serienfahrzeugen, bis zu 0,55 µ sind im VAG oft anzutreffen.



    Es gibt sportliche Beläge mit einem höheren Reibwert und welchen mit geringeren.


    Dass die mit dem höheren Reibwert mehr Biss haben und auch mehr Temperatur in die Bremse bringen ist einleuchtend.
    Warum aber Langstreckenbeläge wie von Endless mit nur 0,3 µ eine derart hohe Bremswirkung erzielen können, kann uns Steffen bestimmt erklären, da bin ich raus...
    Ich kann mir nur vorstellen, dass die ihren Reibwert bis weit über 500°C beibehalten und dann in den Bereichen die Serienbeläge übertreffen.



    Ich halte generell nichts von Wärmebehandelten Scheiben wie von Tarox.
    Durch die modernen Gießverfahren ist es möglich eine komplett Spannungsfreie Bremsscheibe ohne zusätzliche Behandlungen zu fertigen.


    Zitat

    Aufgrund neuester Entwicklungen in der Gusstechnik, wird der Abkühlprozess nach dem Gießen so gesteuert, dass die Spannungsfreiheit der Rohteile schon seitens der Gießerei gewährleistet wird. Das kostenintensive Glühen der Roh- bzw. Halbfertigteile (>>> langsames Erwärmen auf Glühtemperatur, Halten dieser Temperatur über mehrere Stunden und anschließendes langsames Wiederabkühlen) kann daher heutzutage entfallen.


    Sicherlich sind fast alle OEM Scheiben nach diesem Verfahren hergestellt.



    Das Problem beim Up liegt sicherlich nicht an einer unter-dimensionierten Bremsscheibe, es bedarf schon einiges an Energie um die 256mm Scheibe so zu erhitzen, dass sie Probleme macht.
    Problematischer sind die Beläge, im normalen Gebrauch sind diese nahezu optimal aber bei hohen Belastungen kommt es aufgrund unpassenden Materialen zu einem Materialübertrag auf die Bremsscheibe und es bilden sich Hotspots.
    Je nachdem wie ausgeprägt diese sind, verändert sich das Gefüge der Bremsscheibe und mit der Zeit entstehen DTV´s.
    Siehe das 1. Foto mit Serienbelägen


    @RevolutionSchau dir mal ein paar Bilder von Erlkönigen rund um die Nordschleife an, bei denen sieht die Bremse immer schrecklich aus (angelaufen, leichte Flecken und Streifen)
    Die Bremskraft leidet dadurch aber nicht.


    Das von dir beschriebene Fading kommt alleine von den VW Bremsbelägen welche mit zunehmender Temperatur einen geringeren Reibwert aufweisen.
    Daher ist es am einfachsten Beläge mit höheren Reibwert bei hohen Temp. zu nehmen, solange die Bremsscheibe noch mitmacht.
    Dadurch entlastest du wie von Steffen schon beschrieben gleichzeitig die Fading anfällige Trommeln an der HA.



    Ich fahre wie 2 andere gestörte 8| Regelmäßig mit dem UP/MII auf der Nordschleife.
    2 fahren Ferodo DS Performance Beläge mit ganz normalen Scheiben (ATE, Zimmermann, Textar was gerade günstig ist)
    Und eine fährt Ferodo Premier Beläge mit Standard Scheiben.


    Der mit den Standard Belägen muss zwar nach ein paar Runden stärker aufs Pedal drücken, aber Probleme gibt es keine.


    Ich habe mir mal die Mühe gemacht, nach ein paar zügigen Runden die Bremsscheibentemp. mit einen IR Thermometer zu messen = 350°C-400°C
    Man beachte: nicht auf der Strecke und ohne zusätzliche Kühlung, für Messungen während der Fahrt fehlt mir leider die Ausrüstung.


    Anbei noch ein Foto der Bremsscheiben ein paar Tage nach der Messung welche absolut keine Probleme machen
    und fast bis zur Verschleißgrenze gefahren werden konnten.


    Kurz vor der Verschleißgrenze hat die Masse der Scheibe dann aber soweit abgenommen,
    dass die Wärmeaufnahmekapazität nicht mehr ausreichend ist und sich die Scheibe durch die höheren Temp. verzieht.


  • Ich halte generell nichts von Wärmebehandelten Scheiben wie von Tarox.


    Dafür kann ich ja nix :D


    Mich haben die Teile am Vorgängerfahrzeug restlos überzeugt - und ich bin nicht einfach zu beeindrucken! ;)



    Das von dir beschriebene Fading kommt alleine von den VW Bremsbelägen welche mit zunehmender Temperatur einen geringeren Reibwert aufweisen.
    Daher ist es am einfachsten Beläge mit höheren Reibwert bei hohen Temp. zu nehmen, solange die Bremsscheibe noch mitmacht.
    Dadurch entlastest du wie von Steffen schon beschrieben gleichzeitig die Fading anfällige Trommeln an der HA.


    Ich fahre Jurid Bremsbeläge an der VA, nicht die serienmäßigen.


    Mir ist bekannt, dass diese Mischung etwas heißer laufen soll, aber mir geht es auch nicht um Nuancen.


    Fading bei den Trommeln?! Da glaube ich nicht dran - die haben doch bei der vorliegenden Gewichtsverteilung kaum was zu tun.



    Ich fahre wie 2 andere gestörte Regelmäßig mit dem UP/MII auf der Nordschleife.
    2 fahren Ferodo DS Performance Beläge mit ganz normalen Scheiben (ATE, Zimmermann, Textar was gerade günstig ist)
    Und eine fährt Ferodo Premier Beläge mit Standard Scheiben.


    Bis ca. 160km/h hab ich auch keine Probleme mit der Bremse, aber der Up! fährt inzwischen nunmal eine ganze Ecke schneller und dort könnte eine GTI-Bremse definitiv ihre Vorteile ausspielen :)

  • Ich fahre Jurid Bremsbeläge an der VA, nicht die serienmäßigen.


    Die Jurid Beläge haben schon einen höheren Reibwert als die von VW im Temp. Bereich bis 320°C, fraglich wie die Kurve danach aussieht und wie das Thermomanagment im Belag ist (Abfuhr der Wärme von der Scheibe zur Traägerplatte)


    Fading bei den Trommeln?! Da glaube ich nicht dran - die haben doch bei der vorliegenden Gewichtsverteilung kaum was zu tun.


    Oh doch, die hydraulische Bremskraftaufteilung ist beim normalen Up bedeutend hecklastiger als beim GTI, natürlich wird diese noch durch das ESp nachgeregelt, aber es geht schon gut Druck nach hinten.
    Durch die Bauart der Trommelbremse hat man einerseits eine hohe Bremskraft (Selbstverstärkung) aber auch fast keine Wärmeabfuhr.
    Da sich bei der Trommelbremse das Fading u.a. durch das Vergrößern der Trommel ergibt, machen da 100°C Unterschied schon viel aus.
    Einfach mal bei heißer Bremse die Handbremse betätigen, plötzlich geht der Hebel 1-2 Rasten mehr hoch bevor die Bremse fest geht.
    Dabei stellt die Bremse sich aber auch im optimalfall nach und man hat anschließend bei kalter Bremse einen sehr kurzen Weg.

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